Alfa Romeo Tipo 33 beim legendären „Concorso d'Eleganza Villa d'Este“
- Beim renommierten Schönheitswettbewerb am Comer See feierte Alfa Romeo mit zwei ikonischen Rennwagen den 100. Geburtstag des 24-Stunden-Rennens in Le Mans.
- Alfa Romeo präsentierte in der Villa Erba den Tipo 33/2 Daytona von 1968 und den Tipo 33 TT 12, mit dem die Marke 1975 Weltmeister wurde.
- Die 1967 präsentierte und weniger als zwei Dutzend Mal gebaute Serienversion Alfa Romeo 33 Stradale ist heute eine Ikone der Marke und gilt allgemein als eines der schönsten Coupés aller Zeiten.
Eine ikonische Veranstaltung, die Teil der Geschichte von Alfa Romeo ist – die Verbindung zwischen der italienischen Traditionsmarke und dem „Concorso d'Eleganza Villa d'Este“ reicht fast 100 Jahre zurück. Der Comer See und mit ihm das Luxushotel Villa d’Este im Ort Cernobbio waren schon im 19. Jahrhundert ein bevorzugter Urlaubsort für die Aristokratie von Mailand, der Heimatstadt von Alfa Romeo. Diese Verbindung wurde mit dem 1929 erstmals veranstalteten Schönheitswettbewerb für Automobile – damals noch für Neuwagen – weiter vertieft. Heute ist der „Concorso d'Eleganza“ als leuchtende Erinnerung an eine Ära, die es wohl nie wieder geben wird, eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für Liebhaber klassischer Fahrzeuge. Oldtimer und Konzeptfahrzeuge von Alfa Romeo sind beim „Concorso d'Eleganza“ im Laufe der Zeit vielfach mit den prestigeträchtigsten Auszeichnungen versehen worden.
Im Rahmen des diesjährigen „Concorso d'Eleganza“ stand in der benachbarten Villa Erba der 100. Geburtstag des 24-Stunden-Rennens in Le Mans im Mittelpunkt. Alfa Romeo feierte bei dem berühmten Langstrecken-Klassiker in Frankreich vier Gesamtsiege und erzielte außerdem in verschiedenen Klassen weitere Erfolge. Anlass genug, sich mit zwei ikonischen Rennwagen an der Ausstellung in der Villa Erba zu beteiligen: dem Alfa Tipo 33/2 Daytona aus der Saison 1968 und dem Tipo 33 TT 12 von 1975. Der Alfa Romeo Tipo 33 markierte die Rückkehr der Marke in den internationalen Motorsport, wo Alfa Romeo 1950 und 1951 mit dem Rennwagen „Alfetta“ die beiden ersten jemals ausgerichteten Weltmeisterschaften in der Formel 1 gewonnen hatte. Nach einer Pause von rund zehn Jahren engagierte sich Alfa Romeo erneut im Motorsport. Einsatzteam war Autodelta. Das 1963 von Carlo Chiti gegründete Unternehmen entwickelte zunächst Rennwagen für Alfa Romeo und wurde ab 1966 offizielle Motorsportabteilung der Marke.
Nach den anfänglichen Erfolgen mit Tourenwagen und seriennahen Sportwagen beschloss Alfa Romeo den Sprung in die anspruchsvollere Sportwagen-Weltmeisterschaft. Der erste Rennwagen von Alfa Romeo für diese Kategorie war der Tipo 33/2. Er wurde von einem Zweiliter-V8-Motor angetrieben, der rund 270 PS leistete und dem Prototypen eine Höchstgeschwindigkeit von fast 300 km/h ermöglichte. Den ersten Sieg erzielte der Alfa Romeo Tipo 33/2 im März 1967 beim Bergrennen in Fléron in der Nähe der belgischen Stadt Lüttich. Doch das eigentliche Ziel war die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Die startete in die Saison 1968 mit dem 24-Stunden-Rennen in Daytona im US-Bundesstaat Florida. Alfa Romeo stellte am Ende die drei bestplatzierten Fahrzeuge mit maximal zwei Litern Hubraum mit den Fahrerteams Nino Vaccarella/Udo Schütz, Mario Andretti/Lucien Bianchi sowie Mario Casoni/ Giampiero Biscardi/Teodoro Zeccoli. Zur Feier dieses Erfolges erhielt diese Ausbaustufe des Alfa Romeo Tipo 33/2 den Beinamen Daytona. Bei den „24 Stunden von Le Mans“ in der Saison landete das Werksteam von Alfa Romeo einen Dreifachsieg in der Zweiliter-Kategorie mit dem Team Ignazio Giunti/Nanni Galli als Klassensieger. Speziell an diesen Erfolg erinnerte der Alfa Romeo Tipo 33/2 Daytona im Rahmen der Sonderausstellung in der Villa Erba zum 100. Geburtstag des 24-Stunden-Rennens in Le Mans.
Alfa Romeo entwickelte den Tipo 33 von Saison zu Saison weiter. In der Saison 1975 hatte er schließlich einen Zwölfzylindermotor mit drei Litern Hubraum unter der (Heck-) Haube, der rund 500 PS leistete. Das 1968 noch vom Serienfahrzeug abgeleitete Chassis war durch eine Gitterrohrrahmen-Konstruktion ersetzt, im Italienischen Telaio Tubolare genannt und zusammen mit dem Antrieb Ursprung der Modellbezeichnung 33 TT 12.
Alfa Romeo setzte in der Saison 1975 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf Fahrer mit Formel-1-Erfahrung. Zu ihnen zählten der Deutsche Jochen Mass, die Italiener Arturo Merzario, Vittorio Brambilla und Nino Vaccarella, der Brite Derek Bell, der Belgier Jacky Ickx und der Franzose Henri Pescarolo. Mit dieser hochkarätigen Mannschaft siegte der Tipo 33 TT 12 bei sieben von acht WM-Rennen. Alfa Romeo gewann überlegen den Markentitel der Sportwagen-WM 1975. Beim „Concorso d’Eleganza“ in der Zweigstelle der Villa Erba präsentierte Alfa Romeo einen Rennwagen aus dieser Saison. Der V12-Motor des Weltmeisterwagens bildete übrigens einige Jahre später die Grundlage für die Rückkehr von Alfa Romeo in die Formel 1 als Partner des Teams Brabham.