alfa romeo feiert den 100. geburtstag des quadrifoglio bei den le mans-classic
- Bei der Oldtimer-Veranstaltung auf der 1923 eröffneten Rennstrecke ehrt Alfa Romeo seinen im selben Jahr erstmals verwendeten Glücksbringer in Form eines vierblättrigen Kleeblatts.
- Vier legendäre Rennwagen der Marke sind bei den Le Mans Classic zu sehen: ein Alfa Romeo 6C 3000CM aus dem Jahr 1953, ein Alfa Romeo 33 Stradale von 1967, ein Tipo 33 TT 12 von 1975 und ein Tipo 33/3, der 1970 am 24-Stunden-Rennen in Le Mans teilnahm.
- Alfa Romeo veranstaltet im Rahmen der Le Mans Classic außerdem zum zweiten Mal die „Tribe Days“, ein Treffen für Sammler, Kunden und Enthusiasten der Marke.
Die Le Mans Classic in der gleichnamigen französischen Stadt sind eine der weltweit größten Veranstaltungen für Rennwagen aus den 1920er bis späten 1970er Jahren. Alfa Romeo schickt vier Fahrzeuge aus seiner Sammlung zur Strecke, auf der die Marke vier Gesamtsiege beim 24-Stunden-Rennen feiern konnte und die dieses Jahr ihren 100. Geburtstag feiert. Ebenfalls im Jahr 1923 verwendete Alfa Romeo erstmals ein vierblättriges Kleeblatt als Glücksbringer auf den Werksrennwagen. Das im Italienischen Quadrifoglio genannte Symbol ziert auch den Alfa Romeo 6C 300CM, den Alfa Romeo 33 Stradale sowie den Tipo 33/3 und den Tipo 33 TT 12, mit denen die Marke die Le Mans Classic bereichert. Begleitet werden die historischen Rennwagen, die normalerweise im Werksmuseum von Alfa Romeo in Arese ausgestellt sind, von aktuellen Fahrzeugmodellen der Marke. Mit Plug-in-Hybrid-Technologie repräsentiert der Alfa Romeo Tonale den Weg der Marke in die Elektro-Mobilität. Bereits ausverkauft sind anlässlich des 100. Geburtstages des Quadrifoglio die nur 100 Mal produzierten Sondermodelle von Alfa Romeo Giulia und Alfa Romeo Stelvio. Sogar noch strenger limitiert ist die Alfa Romeo Giulia SWB Zagato: Das an die legendären Zagato-Kreationen für Alfa Romeo erinnernde Coupé ist ein Einzelstück. Das Showcar steht im „Village des Constructeurs“ in Le Mans Seite an Seite mit einem originalen Werkswagen Tipo 33/3, mit dem Alfa Romeo das 24-Stunden-Rennen im Jahr 1970 bestritt. Parallel zu den Le Mans Classic bietet Alfa Romeo seinen treuesten Fans außerdem die zweiten „Tribe Days“ mit drei Tagen purer Leidenschaft und exklusiver Fahrerlebnisse1
Alfa Romeo 6C 3000CM Spider (1953)
Zu Beginn der Rennsportsaison 1953 entwickelte Alfa Romeo einen Sportwagen zur Teilnahme an der Mille Miglia in Italien und am 24-Stunden-Rennen in Le Mans. Die Ingenieure verwendeten das Chassis des Serienmodells 6C. Der ursprünglich drei Liter messende Hubraum des Sechszylindermotors wurde auf 3495 Kubikzentimeter vergrößert – daher die Abkürzung CM für „Competizione Maggiorata“, sinngemäß etwa für Rennzwecke aufgebohrt. Das Triebwerk leistete 275 PS. Alfa Romeo baute für das eigene Werksteam zunächst Coupé-Varianten. Mit einem dieser Renner erzielte Juan Manual Fangio, der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1951, den zweiten Rang bei der Mille Miglia 1953. Bei den „24-Stunden von Le Mans“ im selben Jahr kamen die Alfa Romeo 6C 3000CM nicht ins Ziel. Alfa Romeo nutzte die mit dem Coupé gemachten Erfahrungen beim Aufbau einer weiter entwickelten Variante als Spider. Mit dem Alfa Romeo 6C 3000CM Spider siegte Fangio im September 1953 in Meran beim „Gran Premio Supercortemaggiore“. Genau dieser Rennwagen ist heute Teil der Sammlung von Alfa Romeo. Die Le Mans Classic sind eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen der legendäre Spider außerhalb des Werksmuseums zu sehen ist. Einzige Veränderung gegenüber 1953: Im Zuge der Weiterentwicklung rüstete die Rennabteilung an der Vorderachse von Trommel- auf Scheibenbremsen um, zu dieser Zeit eine innovative Technologie.
Alfa Romeo 33 Stradale Prototipo (1967)
Mit dem Tipo 33/2 erzielte Alfa Romeo zwischen 1967 und 1969 zahlreiche Siege im Prototypen-Rennsport. Um diese Erfolge auch kommerziell zu nutzen, entstand eine Kleinserie mit Straßenfahrzeugen. Der Alfa Romeo 33 Stradale mit der Aluminium-Karosserie aus der Hand von Stardesigner Franco Scaglione gilt heute als eines der schönsten Coupés aller Zeiten. Im Vergleich zur Rennversion zeichnet sich der Alfa Romeo 33 Stradale durch einen um zehn Zentimeter verlängerten Radstand, ein stahlverstärktes Chassis im Cockpitbereich – statt der Aluminium-Magnesium-Konstruktion des Rennwagens – sowie durch eine alltagstaugliche Ausstattung aus. Auch der Zweiliter-V8-Motor wurde im Vergleich zur Rennversion entschärft. Er leistet 230 statt 270 PS im Rennwagen. Aber auch die reichen aus, das Coupé auf 260 km/h zu beschleunigen. Nur zwölf Exemplare dieses atemberaubenden Coupés mit 169kW (230 PS) starkem Zweiliter-V8-Motor gingen an private Kunden. Sechs weitere Chassis wurden von renommierten Carrozzerias wie Bertone, Pininfarina und Italdesign zu teilweise extrem futuristischen Konzeptfahrzeugen komplettiert. Das von Alfa Romeo im Rahmen der Le Mans Classic gezeigte Fahrzeug ist ein Vorserienfahrzeug.
Alfa Romeo Tipo 33/3 Le Mans (1970).
Die Rückkehr von Alfa Romeo in den Sportwagensport im Jahr 1967 mit dem Projekt Tipo 33 war Teil eines Entwicklungsprozesses, der zehn Jahre dauern sollte. Nach den ersten Erfolgen des Tipo 33/2 mit Zweiliter-Triebwerk entwickelte die Rennabteilung Autodelta eine neue Version des V8-Motors mit nun drei Litern Hubraum. Anstatt „nur“ um Klassensiege in der Zweiliter-Kategorie wollte die italienische Marke fortan um Gesamtsiege fahren. Nach vielversprechenden Einsätzen in den Jahren 1969 und 1970 überarbeitete Autodelta den Tipo 33/3 für die Saison 1971 noch einmal. Die Leistung stieg auf 420 PS, das Getriebe hatte wieder fünf Gänge und trug seinen Teil dazu bei, das Gesamtgewicht des Prototypen auf 650 Kilogramm zu reduzieren. Mit einem Sieg beim 1000-Kilometer-Rennen in Brands Hatch (Großbritannien), einem Doppelsieg bei der Targa Florio auf Sizilien und einem weiteren Sieg bei den „6 Stunden von Watkins Glen“ in den USA wurde Alfa Romeo 1971 Vize-Champion in der Markenweltmeisterschaft. Eine Zwischenstufe stellte der Tipo 33/3 dar, mit dem Alfa Romeo in der Saison 1970 das 24-Stunden-Rennen in Le Mans bestritt. Die vier von Autodelta betreuten Werkswagen waren rot lackiert – die traditionelle Farbe italienischer Rennwagen. Die Frontpartien trugen jedoch unterschiedliche Farben, damit die Rennwagen von der Boxenmannschaft schon von weitem identifizierbar waren. Eine weiße Nase erhielt die Startnummer 36 mit dem italienisch-französischen Fahrerteam Andrea de Adamich/Piers Courage, das nicht ins Ziel kam. Genau dieses Fahrzeug zeigt Alfa Romeo bei den Le Mans Classic.
Alfa Romeo 33 TT 12 (1975)
Der Alfa Romeo 33 TT 12 war die nächste Entwicklungsstufe des Projektes Tipo 33. Das TT in der Modellbezeichnung stand für die neuartige Konstruktion mit einem Rohrrahmenchassis, im Italienischen „Telaio Tubolare“ genannt. Und die 12 kennzeichnete den Wechsel vom bisher verwendeten V8-Zylinder-Triebwerk zu einem Boxermotor mit zwölf Zylindern. Das ungewöhnliche, später auch in der Formel 1 verwendete Aggregat leistete mehr als 500 PS. Der Alfa Romeo 33 TT 12 debütierte am 5. Mai 1973 beim 1000-Kilometer-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps. Den ersten Sieg mit diesem Modell feierte das Werksteam von Alfa Romeo zu Beginn der Saison 1974 beim Heimrennen, den „1000 Kilometern von Monza“. 1975 war der Alfa Romeo 33 TT 12 das Maß der Dinge in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Auch die Besatzungen waren eine Klasse sich. Für Alfa Romeo fuhren unter anderem die Formel-1-Stars Mario Andretti (USA), Jacky Ickx (B), Henri Pescarolo (F), Arturo Merzario (I) und der Deutsche Jochen Mass. Am Saisonende hatten sie sieben von neun Rennen gewonnen – Alfa Romeo feierte den Titel des Marken-Weltmeisters.